„Was ist der Mensch“, war der Titel des Vortrages, den Michael Passarge im wunderbar illuminierten Garten der Kunstschmiede Bernhard hielt.
Mit dieser Finissage fand die Ausstellung des Künstlers Martin Hoogens, der seine Druckgrafiken unter dem Motto „Etwas Großes schaffst Du nicht allein“ in der Galerie im Kutscherhaus gezeigt hatte, seinen Abschluss.
Die Ausstellung, wie auch der Vortragsabend waren Veranstaltungen des Hospiz-Fördervereins, der in beeindruckender Weise einen Dreiklang aufzeigte zwischen dem Thema Tod und Sterben, den Themen Schöpfung, Glaube und Naturwissenschaft und als drittes Thema die darstellenden Kunst, die ihren eigenen Raum erhielt.
Die Frage, die sich auftat, ob man mit diesen Themen der ganzen Komplexität des eigentlich unfassbaren Kosmos näher kommen könne oder was die Rolle des Menschen sei, beantwortete der international renommierte Astronom Michael Passarge, der das „Sonnenobservatorium in Bad Salzschlirf“ initiierte so: „Wir bekommen natürlich keine sicheren Erklärungen, aber in diesem kosmischen Geschehen wird auf das Menschenleben als den Ort des Wunders hingewiesen. Es gilt Mensch zu sein und dazu gehören Neugierde, Demut, Dankbarkeit und die Fähigkeit zuzuhören, zu fragen und zu lauschen.“
Letzteres taten die Zuhörer, nachdem Michael Brand, Vorsitzender des Hospiz-Fördervereins die Anwesenden begrüßt und sich vor allem bei Ursula Bernhardt von der Kunstschiede Bernhardt für die Zurverfügungstellung der Galerie und des bezaubernden Gartens bedankt hatte.
Passarge schuf mit seinem Vortrag einen Spannungsbogen zwischen Fakten und Glauben und formulierte seine Gedanken zu Naturwissenschaft und Schöpfung. Dabei ging er von Psalm 8, Vers 4 + 5 aus, der da lautet: „Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast; was ist der Mensch, dass du seiner gedenkest und des Menschenkind, dass du dich seiner annimmst“ und schuf eine Verbindung zu den Worten des Astronomen Bruno Hans Bürgel, der einstmals formulierte: „Schaut auf zu den Sternen, ihr Jungen, ihr Werdenden, reich werden sie euch beschenken“. Mit seinem Versuch, die Theologie als Geisterwissenschaft den Naturwissenschaften gegenüber zu stellen, führte er seine Zuhörer nah an die Frage der Entstehung des Menschen. „Ist er ein Zufall, oder wurde er von Beginn an mitgedacht, quasi einprogrammiert?“
Passarge bettete seinen Vortrag in seine atemberaubenden Bilder vom Kosmos, aber auch in seine fantastischen Bilder aus dem Nahbereich, wie zum Beispiel ein Wassertropfen, Wolken oder die wunderbaren Landschaftsaufnahmen, die er während seiner Forschungsaufenthalte in unterschiedlichen Ländern vor die Linse bekam. Er überließ es den Zuhörern, eigene individuelle Antworten zu finden, denn „Das Leben ist ein Wunder“.
Zum Abschluss bedankte sich Martin Hoogen, stellvertretender Vorsitzender des Hospiz-Fördervereins und Aussteller der Druckgrafiken, bei dem Referenten und fasste seine Eindrücke zusammen: „Der Vortrag sowie die Bilder haben bestimmt bei vielen etwas ausgelöst oder zum Nachdenken angeregt. Immer wird der Mensch in diesem Kosmos an Grenzen stoßen, aber immer können wir selber diese und damit unseren eigenen Horizont erweitern“.