Archiv für den Monat: September 2019

„Was ist der Mensch“, berührender Vortrag von Michael Passarge zur Finissage der Ausstellung „Etwas Großes schaffst Du nicht allein“ von Martin Hoogen

„Was ist der Mensch“, war der Titel des Vortrages, den Michael Passarge im wunderbar illuminierten Garten der Kunstschmiede Bernhard hielt.

Mit dieser Finissage fand die Ausstellung des Künstlers Martin Hoogens, der seine Druckgrafiken unter dem Motto „Etwas Großes schaffst Du nicht allein“ in der Galerie im Kutscherhaus gezeigt hatte, seinen Abschluss.

Die Ausstellung, wie auch der Vortragsabend waren Veranstaltungen des Hospiz-Fördervereins, der in beeindruckender Weise einen Dreiklang aufzeigte zwischen dem Thema Tod und Sterben, den Themen Schöpfung, Glaube und Naturwissenschaft und als drittes Thema die darstellenden Kunst, die ihren eigenen Raum erhielt.

Die Frage, die sich auftat, ob man mit diesen Themen der ganzen Komplexität des eigentlich unfassbaren Kosmos näher kommen könne oder was die Rolle des Menschen sei, beantwortete der international renommierte Astronom Michael Passarge, der das „Sonnenobservatorium in Bad Salzschlirf“ initiierte so: „Wir bekommen natürlich keine sicheren Erklärungen, aber in diesem kosmischen Geschehen wird auf das Menschenleben als den Ort des Wunders hingewiesen. Es gilt Mensch zu sein und dazu gehören Neugierde, Demut, Dankbarkeit und die Fähigkeit zuzuhören, zu fragen und zu lauschen.“

Letzteres taten die Zuhörer, nachdem Michael Brand, Vorsitzender des Hospiz-Fördervereins die Anwesenden begrüßt  und sich vor allem bei Ursula Bernhardt von der Kunstschiede Bernhardt für die Zurverfügungstellung der Galerie und des bezaubernden Gartens bedankt hatte.

Passarge schuf mit seinem Vortrag einen Spannungsbogen zwischen Fakten und Glauben und formulierte seine Gedanken zu Naturwissenschaft und Schöpfung. Dabei ging er von Psalm 8, Vers 4 + 5 aus, der da lautet: „Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast; was ist der Mensch, dass du seiner gedenkest und des Menschenkind, dass du dich seiner annimmst“ und schuf eine Verbindung zu den Worten des Astronomen Bruno Hans Bürgel, der einstmals formulierte: „Schaut auf zu den Sternen, ihr Jungen, ihr Werdenden, reich werden sie euch beschenken“. Mit seinem Versuch, die Theologie als Geisterwissenschaft den Naturwissenschaften gegenüber zu stellen, führte er seine Zuhörer nah an die Frage der Entstehung des Menschen. „Ist er ein Zufall, oder wurde er von Beginn an mitgedacht, quasi einprogrammiert?“

Passarge bettete seinen Vortrag in seine atemberaubenden Bilder vom Kosmos, aber auch in seine fantastischen Bilder aus dem Nahbereich, wie zum Beispiel ein Wassertropfen, Wolken oder die wunderbaren Landschaftsaufnahmen, die er während seiner Forschungsaufenthalte in unterschiedlichen Ländern vor die Linse bekam. Er überließ es den Zuhörern, eigene individuelle Antworten zu finden, denn „Das Leben ist ein Wunder“.

Zum Abschluss bedankte sich Martin Hoogen, stellvertretender Vorsitzender des Hospiz-Fördervereins und Aussteller der Druckgrafiken, bei dem Referenten und fasste seine Eindrücke zusammen: „Der Vortrag sowie die Bilder haben bestimmt bei vielen etwas ausgelöst oder zum Nachdenken angeregt. Immer wird der Mensch in diesem Kosmos an Grenzen stoßen, aber immer können wir selber diese und damit unseren eigenen Horizont erweitern“.

Hildegard Hast spendet Preisgeld der „leisen Zivilcourage“

 

Die langjährige Frauenbeauftragte der Stadt Fulda, Hildegard Hast, ist in diesem Jahr mit der „Fuldaer Rose“ ausgezeichnet worden. Das Preisgeld hat sie jetzt dem Hospiz-Förderverein LebensWert in Fulda gespendet, der – wie sie es nennt – „leisen Zivilcourage“ der Hospizarbeit und „allen, die sich auch persönlich authentisch dem Prozess des Lebens und Sterbens stellen und ihn bewusst und mutig in ihr Leben integrieren“, so Hast, die Anfang 2019 bei den Maltesern mit der „Qualifizierung zur Hospizhelferin“ begonnen hat.


„Das Menschliche stärken“ Spendenübergabe im Malteser-Hospizzentrum (von links): Die beiden stellv. Vorsitzenden Martin Hoogen und Silvia Hillenbrand, Hildegard Hast, Vorsitzender Michael Brand MdB und Ute Sander, Leiterin des ambulanten Malteser Kinderhospizdienstes.

 

Hospiz-Fördervereinsvorsitzender Michael Brand dankte für die „großzügige Spende und vor allem auch die Entscheidung zum Ehrenamt“. „Eine bejahende Haltung zu Leben und Tod, Menschen begleiten und gerade in sensiblen Phase dem Leben besondere Aufmerksamkeit geben“, formulierten die beiden stellv. Vorsitzenden Silvia Hillenbrand und Martin Hoogen die Haltung der Hospizbewegung. „Wir wollen gemeinsam das Menschliche stärken.“

Hildegard Hast betonte: „Es hat sich für mich nach dem Renteneintritt schnell herauskristallisiert, dass ich mich in meinem letzten Lebensdrittel wieder in einem Bereich engagieren möchte, der mich auch persönlich zu eigener authentischer Weiterentwicklung herausfordert. Ich habe nun die Zeit, mich mit allen im weiteren Sinne spirituellen Fragen des Lebens und Sterbens sowie des Eingebettetseins in ein größeres Ganzes intensiver zu befassen, was immer schon ein wichtiger Teil in meiner persönlichen Entwicklung war.

Großes Interesse bei der Ausstellungseröffnung „Etwas Großes schaffst Du nicht allein“ des Hospiz-Fördervereins „LebensWert“ Fulda e.V.

Finissage am 20.09. mit dem Vortrag „Was ist der Mensch“ von Michael Passarge in der Kunstschmiede Bernhard

 Die Galerie im Kutscherhaus der Kunstschmiede Bernhardt zeigt eine Ausstellung des Hospiz-Fördervereins Fulda e.V. mit dem Titel „Etwas Großes schaffst Du nicht allein“. Der Künstler Martin Hoogen hat Druckgrafiken geschaffen, die zu Gunsten des Hospiz-Fördervereins „LebensWert“ Fulda e.V. auch erworben werden können.

Während der Ausstellungseröffnung wurde sehr deutlich, dass der Künstler wie auch die Ausstellung in mehrfacher Hinsicht mit der Hospizarbeit verknüpft ist.

Ursula Bernhardt, die die Gäste willkommen hieß, wies auf ihr persönliches Engagement für diese Arbeit hin. So unterstützt sie die Idee dieser Ausstellung und stellte gleichzeitig in Aussicht, dass sie 5% der Verkaufserlöse der weiteren im Kutscherhaus untergebrachten Ausstellung von dem Künstler  Wang Fushun an den Hospiz-Förderverein spenden werde.

v.l.n.r: Galeristin Ursula Bernhardt, Martin Hoogen und Silvia Hillenbrand vom Hospiz-Förderverein LebensWert e.V. (Foto Osthessen-Zeitung)

Silvia Hillenbrand hielt die Laudatio zu Martin Hoogen. Beide sind ausgebildete Sterbebegleiter und beide sind gleichberechtigte Stellvertreter des Vorsitzenden Michael Brand, dessen Grüße Hillenbrand überbrachte. Das Anliegen des Hospiz-Fördervereins, die ideelle und finanzielle Hospizarbeit zu unterstützen, werde auch mit dieser Ausstellung erfüllt. Immer wieder ließen sich Menschen gut auf das Thema Tod und Sterben ein, wenn man ihnen eine Plattform biete. Dabei gebe es in dem schwierigen Sterbeprozess keine pauschalen Antworten auf schwierige Fragen. „Bei der Kunst ist es ähnlich, denn sie wird immer individuell empfunden. Und so stellen Martin Hoogens Bilder Fragen. Die Betrachter muss selber Antworten finden.“  Zu diesem spannenden Prozess lud sie die Besucher ein.

„Hospizarbeit ist zum einen ohne Miteinander, Menschlichkeit und Verbundenheit nicht möglich“ – machte Martin Hoogen in seiner Rede deutlich. „Etwas Großes schaffst Du nicht allein“, das sei das Vermächtnis seines Vaters gewesen, welches er ihm auf dem Sterbebett mitgegeben habe. Da er diese Botschaft mit anderen habe teilen wollen, schuf er die Ursprungsgrafik mit dem gleichnamigen Namen. Nach wie vor seien die Arbeiten, die danach folgten, von großer Symbolkraft.

Martin Hoogen mit der Titel-gebenden Grafik – „Etwas Großes schaffst Du nicht alleine“

„Kunst und Hospizarbeit konfrontieren uns mit Grenzen und wir dürfen und können an diesem Punkt unseren Horizont erweitern. Die einfache Drucktechnik ist für mich auch Ausdruck der Tatsache, dass große Wahrheiten ebenfalls oft ganz einfach sind. Die von Hand ausgeführte Drucktechnik erzeugt dann ganz individuelle und unterschiedliche und lebendige Ergebnisse.“

Hoogen stellt die Bilder zur Verfügung und der Erlös aus dem Verkauf der Drucke (30 €, bzw. 50 € / gerahmt) kommt in vollem Umfang der Hospizarbeit in der Region Fulda zu Gute. Die Ausstellung ist zu folgenden Zeiten geöffnet

  1. – 20. September 2019. Jew. Di – Do 16-18 Uhr und jew. Freitags 16-20 Uhr.

 

Finissage: Freitag 20. September 19:00 Uhr mit Vortrag des international renommierten Astronom Michael Passarge – Initiator des Sonnenobservatoriums in Bad Salzschlirf – zum Thema „Was ist der Mensch“ – Psalm 8, Vers 4 + 5 , Gedanken zu Naturwissenschaft und Schöpfung.

Es ist ein gedanklich anregender Vortrag und genau so sind auch seine astronomischen Fotos. Bei schönem Wetter findet der Vortrag im bezaubernden Garten von Frau Bernhardt statt, bei schlechtem Wetter in der Schmiede. Um Voranmeldung wird gebeten: 0661 86877257