Das Terrassenkonzert mit dem Dresdener Trio ZIGANIMO und
deren Programm „Musik von hier und anderswo“, auf dem Frauenberg bei herrlichem
Sommerwetter, zu dem der Hospiz-Förderverein Fulda geladen hatte, liefere alle
Voraussetzungen für einen gelungenen Abend, so begrüßte die stellvertretende
Vorsitzende Silvia Hillenbrand die Gäste.
Die Interpreten Guido Richarts mit Kontrabass, Ekkehard Floß und Daniel Wirtz mit Geige, Gitarre und Mandoline, untermalten mit kräftigem Gesang die Musikstücken und schufen damit dem jeweiligen Liedgut angepasste leidenschaftliche, sehnsüchtige, witzige und mitreißende Stimmungen. Ob Jiddische oder Roma und Sinti-Stücke, ob neapolitanische Volkstänze wie die Tarantella, ob Tango aus Lateinamerika, ob Swing oder französische Salonmusik, die Zuhörer spüren die Spielleidenschaft und die Seelenverwandtschaft der Musiker und ließen sich mittragen durch Länder, Kulturen und Jahrhunderte – durch Weltmusik eben!
Zwischendurch gefiel die Vertonung von Lyrik aus
verschiedenen Epochen.
Eindrucksvoll wurde das mystische Gedicht von Rainer Maria Rilke, „Die Könige der Welt werden
keine Erben haben“, interpretiert, ebenso die Fabel von Jean de La Fontaine
„Die Grille und die Ameise“. Genussvoll wurde so nebenbei erklärt, wie das mit
Odysseus und den Sirenen war: „Odysseus überlebte als Einziger und so kam das
Lied zu uns“. Und so muss es wohl auch mit dem Volkslied aus Siebenbürgen von
Walther von der Vogelweise „Es saß ein kleines Vögelein“ gewesen sein. Und wenn
die Weltmusik für diese Konzert bestimmend war, so gehörten die vertonten
Auszüge aus den Merseburger Zaubersprüchen dazu, natürlich musikalisch auf Althochdeutsch
vorgetragen.
Die Zuschauer erleben Musiker, die neben ihren Instrumenten
über eine eindrucksvolle Köpersprache und einer erstaunlichen Zungenakrobatik verfügten,
die an Schnelligkeit kaum zu überbieten sein wird und die die Zuschauer mit
viel Applaus honorierten.
Der Abend hatte viele Höhepunkte, so zum Beispiel das Spiel
und die Interpretation eines Tangos in seiner ihm nachgesagten Traurigkeit von
Guido Richarts, der es verstand, den Tango in eine Posse aus Traurigkeit, Hingabe
und Schmerz zu verwandeln
Der Dank des Hospiz-Fördervereins, den Martin Hoogen mit dem
Wort „Herzenwärme“ zusammenfasste, ging an ZIGANIMO, aber auch an antonius und
die Franziskaner, die es ermöglicht hatten, das Konzert auf der Terrasse des
Flora Cafés darbieten können.
Der Erlös des Kartenverkaufs fließt in die hospizliche
Arbeit in der Region.
„Einmal die Piesel rocken!“ – Diesen Wunsch erfüllten sich Ende April 5
Mitarbeiter der Anästhesie des Klinikums Fulda, die ursprünglich
mal „nur 4 oder 5 Songs“ auf einer Jubiläumsveranstaltung des
Christoph 28 spielen wollten, inzwischen aber als die „Health AngLz“ bekannt
geworden sind.
Dank Corona dauerte es
allerdings 2 Jahre bis die Band dann vor ausverkauftem Haus
ihr inzwischen auf über 3 Stunden angewachsenes Repertoire in der
Kulturkneipe in Dirlos präsentieren
konnte.
Auf Grund persönlicher sehr guter
Erfahrungen, war es den Musikern von Anfang an ein Anliegen, mit
den Einnahmen des Konzerts den Hospiz-Förderverein Fulda e. V. zu
unterstützen. Durch den Kartenverkauf, aber auch mit Hilfe
vieler Einzelspenden, für die sich die Health AngLz besonders
bedanken, konnten so Anfang Mai 2000 € übergeben
werden.
„Diese Truppe ist musikalisch wie
menschlich große Klasse und beruflich hoch engagiert. Wir sind dankbar für die
Anerkennung und Unterstützung der Hospizarbeit in unserer Region“, sagte Michael
Brand, Vorsitzender des Fuldaer Hospiz-Fördervereins LebensWert bei der
Spendenübergabe mit Health AngLz im Fuldaer Hospiz-Zentrum der
Malteser. Silvia Hillenbrand, stellvertretende Vorsitzende des
Fördervereins betonte, dass „100 Prozent der Spenden der ambulanten Hospizarbeit
der Malteser sowie das stationäre St. Elisabeth-Hospiz zu Gute kommen“.
Wilfried Wanjek, der Leiter des
Hospiz-Zentrums der Malteser berichtete über die Arbeit der Begleitung von
schwerkranken Menschen, die Angebote des ambulanten Kinderhospizdienstes, der
Trauerarbeit sowie der Schulung der ehrenamtlichen Hospizbegleiter. „Das
Ehrenamt ist ein ganz wichtiger Baustein in der Hospizarbeit, der gebraucht
wird. Mit der Spende wird die notwendige Ausbildung der Ehrenamtlichen
unterstützt.“ Auch er dankte den Health AngLz für ihre großzügige
Unterstützung.
Bereits im Rahmen der Aktion
„Vaccination Rock“ (Sommer 2021) gelang es mit
Unterstützung durch osthessen-news und 2 großzügige
Privatspenden 3600 € für die Opfer der Flutkatastrophe
in Deutschland und im Frühjahr 2022 mit einem Auftritt 500 € für
die Ukraine-Nothilfe zu spenden.
Die Health
AngLz bedanken sich bei allen Freunden und Besuchern für die großartige Fan-
und finanzielle Unterstützung.
Eine Aktion von Heidemarie Hillje zu Gunsten der Hospiz-Arbeit in der Region Fulda
Ein Geschenk auf der Herzensebene ist ein liebevolles Geschenk.
Der Geschenk-Gutschein ist ein Angebot für Trauernde zum Einzelgespräch auf Herzensebene mit Heidemarie Hillje, Trauertherapeutin und Autorin. Er eignet sich auch als Kondolenz-Geschenk zur Beerdigung. Kosten 75,- € (davon kommen 40 Euro der Trauer- und hospizlichen Arbeit zugute)
Und so können Sie ihn erwerben:
Abholen und bar bezahlen: Hospizzentrum, An Vierzehnheiligen 9, 36039 Fulda
Gutschein telefonisch oder per Mail bestellen: Silvia Hillenbrand, stellvertretende Vorsitzende Hospiz-Förderverein Silvia.Hillenbrand@t-online.de Telefon: 0661 480 58 69 Stichwort: Herzens-Stuhl – Bitte Name und Telefonnummer angeben
Ein knappes Jahr ist es her, dass die die Fa. CHEOPS wohnnatur aus Fulda das Angebot bekam, die Kirchenbänke der entweihten, nicht mehr für ihren ursprünglichen Zweck benutzten Kirche St. Barbara in Neuhof abzubauen, um dere Holz für den Möbelbau zu nutzen. Aus einem Teil der Bänke sind so inzwischen praktische Hocker entstanden, die jetzt zum Teil wieder an interessierte Gemeindemitglieder abgegeben wurden.
Aus dem Erlös der jetzt wieder nach Neuhof zurückgekehrten Hocker spendet die Fa. CHEOPS wohnnnatur 1.000,- € an den Hospiz-Förderverein Lebenswert e.V. .
Lesung des Hospiz-Fördervereins Fulda
e.V. mit Dörte Schipper und Musik von Ute Krönung und Willi Genßler
Dass man in einer Kirche über
Hospiz und Sterben spricht, stellt sicher niemand in Frage. Dass aber das
Kochen und ein Koch eine große Rolle spielten, war zumindest ungewöhnlich.
Viele Gäste kamen auf
Einladung des Hospiz-Fördervereins „LebensWert“ in die heimelig geschmückte
evangelische Kreuzkirche in Fulda / Neuenberg. Sie lauschten mucksmäuschenstill
der Autorin Dörte Schipper, die aus ihrem dokumentarischen Buch vorlas und nur
durch Musik unterbrochen wurde.
„Vergessen Sie alle
TV-Sendungen mit Starköchen. Der Koch im Hospiz Leuchtfeuer in Hamburg ist
anders, er ist ein besonderer Koch, der seine Bestimmung darin gefunden hat,
für sterbende Menschen zu kochen“, riet Silvia Hillenbrand, stellvertretende
Vorsitzende des Hospiz-Fördervereins in ihrer Begrüßung. Sie bedankte sich bei
der Autorin, die das Thema Tod und Sterben auf eine neue, auch unterhaltsame
Weise anbietet und der Menschlichkeit und der Empathie im Umgang mit dem
Sterben einen großen Raum gibt.
Dörte Schipper, freie
Fernsehjournalistin und Autorin, stellte ebenso klar, dass das Buch keinerlei
Fiktion sei, sondern durch Recherche und viele Interviews mit den Bewohnern des
Hospizes und dem Koch Ruprecht Schmidt,
der seit nunmehr über 20 Jahre dort koche, geschrieben worden sei.
Und so werden die Geschichten
um das Essen aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Essen, die Gerüche,
die liebevolle Darreichung und die damit verbundenen Erinnerungen bedeuten für
Menschen im Hospiz ein Stück Normalität und Lebensqualität. Auch wenn der
Hunger nachlässt, so bleibt doch die Freude auf ein Lieblingsgericht, eine
besondere Leckerei, und sei es nur ein oder zwei Löffel davon, es wird zum Genuss
pur.
Und so führen die Kochkünste
und das Einfühlungsvermögen des Kochs, der respektvoll und sehr individuell mit
den Gästen umgeht, zu einer großen Vertrauensbildung.
Eine Situation, die die
anwesenden ehrenamtlichen Sterbebegleiter:Innen gut nachvollziehen können.
Gerade die familiäre
Atmosphäre im Hospiz lässt zu, dass auch die Angehörigen sich schwach zeigen
dürfen und dann vom Personal aufgefangen werden.
Es gibt noch andere
Herausforderungen für den Koch. Spezielle Fragen an ihn bleiben nicht aus und
oft genug schwankt er bei den Antworten zwischen Aufrichtigkeit und
Beschönigung. Was soll er z.B. tun, wenn ein Gast keinen Geschmack mehr hat,
aber behauptet, er schmecke Sellerie in der Suppe, obwohl keiner drin ist? Oder
wenn er die Frage gestellt bekommt „wie lange habe ich noch zu leben?“
Ruprecht kommt in seiner
Arbeit zur Erkenntnis, dass Genuss und Sterben sehr nahe beieinanderliegen
können. Und er weiß ebenso, dass Leben und Sterben eine Einheit ist.
Das Buch, voller Hintergrundinformationen
und trotzdem sehr emotional, berührt und macht auch manchmal traurig. Deshalb
war die vorgetragene Musik von Ute Krönung und Willi Genßler mit Klarinette und
Bassklarinette wohltuend und gab Gelegenheit zum Atem holen.
Eine Situation, die die
anwesenden ehrenamtlichen Sterbebegleiter:Innen gut nachvollziehen können.
Gerade die familiäre
Atmosphäre im Hospiz lässt zu, dass auch die Angehörigen sich schwach zeigen
dürfen und dann vom Personal aufgefangen werden.
Es gibt noch andere
Herausforderungen für den Koch. Spezielle Fragen an ihn bleiben nicht aus und
oft genug schwankt er bei den Antworten zwischen Aufrichtigkeit und
Beschönigung. Was soll er z.B. tun, wenn ein Gast keinen Geschmack mehr hat,
aber behauptet, er schmecke Sellerie in der Suppe, obwohl keiner drin ist? Oder
wenn er die Frage gestellt bekommt „wie lange habe ich noch zu leben?“
Ruprecht kommt in seiner
Arbeit zur Erkenntnis, dass Genuss und Sterben sehr nahe beieinanderliegen
können. Und er weiß ebenso, dass Leben und Sterben eine Einheit ist.
Das Buch, voller Hintergrundinformationen und trotzdem sehr emotional, berührt und macht auch manchmal traurig. Deshalb war die vorgetragene Musik von Ute Krönung und Willi Genßler mit Klarinette und Bassklarinette wohltuend und gab Gelegenheit zum Atem holen. So feinfühlig, wie die Autorin vortrug, so feinfühlig waren die musikalischen Darbietungen: „Tears for Pachelbel“, Just a closer walk with three“, und „Stand by me“.
Wilfried Wanjek, Leiter des Hospizentrums der Malteser, nutzte in seinen Dankesworten die Gelegenheit, das Fuldaer Hospiz St. Elisabeth in den Fokus zu rücken. Auch hier gibt es ein gutes Ambiente zum Sterben, das durch die Fürsorge des Pflegepersonals wie auch der Ehrenamtlichen geschaffen werde. „Ich wünschte mir auch so einen Koch, wie Ruprecht Schmidt, weiß aber, dass auch bei uns individuale Wünsche erfüllt werden.“ Sein Dank galt den Akteuren des Abends und den Gästen, die zu einer Spende für die hospizliche Arbeit bereit waren.
Mit dem Song „Misty“ geleiteten die Musiker die Gäste in den angrenzenden Garten. Hier fanden bei einem Getränk und Snacks, die die Bäckerei Happ gespendet hatte, gute Gespräche über den gelungenen Abend und die Hospizarbeit im Allgemeinen statt.
Die
Veranstaltung wurde gefördert von dem Kultursommer Main-Kinzig-Fulda.
In der Evang. Kreuzkirche, in der
Haderwaldstr. 89 A in 36041 Fulda
DEN TAGEN MEHR LEBEN GEBEN
Der Starkoch vom Hospiz und seine Gäste – Autorin: Dörte Schipper
freie Fernsehjournalistin, Autorin und Preisträgerin des Erich-Klabunde-Preises liest aus ihrem gleichnamigen Buch:
Ruprecht
Schmidt, Starkoch im Hospiz „Leuchtfeuer“ in Hamburg, kocht mit Liebe und
Sorgfalt für dessen Bewohner. Er weiß, dass er das Leben seiner Gäste nicht
verlängern kann, aber er kann es lebenswerter machen. Denn ein kulinarischer
Genuss in den letzten Tagen des Lebens bedeutet auch: „Ich lebe noch“ und kann
Erinnerungen und Trost spenden.
Musikalisch wird die Lesung umrahmt
von Ute Krönung und Willi Genßler mit Klarinette und Bassklarinette.
Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Bei gutem Wetter gibt es einen Ausklang im angrenzenden Garten. Snack und Getränke müssen erworben werden.
Der Eintritt ist frei, um eine Spende
wird gebeten. Bei gutem Wetter gibt es einen Ausklang im angrenzenden Garten.
Snack und Getränke müssen erworben werden.
Voranmeldungen
bitte mit vollständigen Kontaktdaten im Malteser-Hospiz-Zentrum unter 0661
86977250 oder hospizzentrum.fulda@malteser.org
Diese Veranstaltung wird im Rahmen
des Kultursommers Main-Kinzig-Fulda
vom Hessischen Ministerium für
Wissenschaft und Kunst, unterstützt von der Sparkassen-Kulturstiftung
Hessen-Thüringen gefördert.
Stefan Bücheler, HR Info interviewt Wilfried Wanjek, Leiter des Malteser Hospiz-Zentrums Fulda anlässlich des Gedenktages der an Corona Verstorbenen am 18. April 2021
Der Hospiz-Förderverein „LebensWert“ hatte Gespräche mit
professionellen Partnern angekündigt. Sie kamen alle aus der aktiven Arbeit der
vorhandenen hospizlichen und palliativen Versorgung in der Region. Es wurde ein
äußerst berührender Abend!
Das lag besonders daran, dass die „Akkorde“ von
Hinterbliebenen gesetzt wurden, die ihre ganz eigenen zu Herzen gehenden
Geschichten vom Verlust eines Familienangehörigen erzählten und besonders auf
die persönliche Erfahrung bei der Unterstützung durch die vorhandenen Dienste
eingingen.
Dr. Thomas Sitte, Vorsitzender der von ihm gegründeten
Deutschen PalliativStiftung, führte als Moderator und quasi „Dirigent“ dieses
außergewöhnlichen Orchesters einfühlsam durch den Abend.
Er bedankte sich bei den Angehörigen für ihr Vertrauen und
ihren Mut, sich der Zuhörerschaft zu stellen. „Die Schilderungen sind harter
Tobak und überzeugen doch sehr durch die Authentizität der
Erzählungen“, so eine der Zuhörerinnen.
Das Duo Zweiklang überbrückte so manch emotionalen Moment mit
ihren eigenen und wunderbar vorgetragenen Liedern und schuf damit gefühlvolle
Zwischenakkorde, die so mancher zum Durchatmen brauchte.
Michael Brand, Vorsitzender des Hospiz-Fördervereins und
seine Stellvertreterin Silvia Hillenbrand erläuterten das Ziel dieser
Veranstaltung. Man wolle das große Netzwerk der hospizlichen und palliativen
Betreuung vorstellen. Damit kann den Betroffenen und ihren Angehörigen geholfen
werden, um eine entlastende, würdevolle und einfühlsame Begleitung von
Schwerstkranken und Sterbenden zu ermöglichen. Dies diene der Information und
Aufklärung, deren Zielsetzung der Hospiz-Förderverein habe.
Nach dem Motto: „Wir lassen die Menschen nicht alleine“
berichteten Wilfried Wanjek vom Ambulanten Hospizdienst der Malteser, Dr. Peter
Fehrenbach von der medizinischen Versorgung durch das PalliativNetz Osthessen,
Dr. Sebastian Schiel von der Palliativstation im Klinikum Fulda und Dagmar
Pfeffermann vom stationären Hospiz St. Elisabeth in Fulda.
Die Geschichten der Hinterbliebenen und deren oft sehr
intimen Erlebnisse waren sehr individuell, und doch waren sie im Ergebnis
vergleichbar. Alle stellten die Hilfen, die sie erfahren hatten, dankbar in den
Fokus.
Hilfen, die bei einem Betroffenen, der seinen Tod selbst
bestimmen wollte, dazu führte, dass er in der Palliativstation den
Suizidgedanken nicht weiter verfolgte, weil der durch eine selbst zu
bestimmende Schmerzfreiheit „noch mal leben konnte, vor seinem natürlichen
Tod“.
Aus dem ambulanten Hospizdienst, wo ehrenamtlichen
Sterbebegleiter in die Haushalte gehen, wurde dargelegt, welches Vertrauen den
Hospizlern entgegen gebracht werde und wie gut ihr „DA SEIN“ den Betroffenen
tut.
In einem weiteren Fall wurde die Arbeit der Palliativärzte
und -schwestern gelobt, die den Angehörigen die medizinische Sicherheit, aber
auch das seelische Verständnis entgegen gebracht hatten. Und so konnte konkret
der Wunsch eines Vaters, zu Hause zu steben, erfüllt werden, den er seiner
Familie vorgetragen hatte: „Wenn ihr mich liebt, dann begleitet ihr mich.“
Von guten Erfahrungen im stationären Hospiz wurde von Angehörigen
berichtet, die große Angst und ein schlechtes Gewissen vor ihrer Entscheidung
hatten, den Ehemann und Vater ins Hospiz zu bringen. „Aber als wir das Hospiz
als WG für Menschen erlebten, die Hilfe brauchen und die wir nicht geben
konnten, wussten wir: Das ist es!“ Der Vater erlebte ein Umfeld, wie es besser
nicht hätte sein können, „er konnte im Hospiz nach seinen Bedürfnissen leben
und er konnte er sein.“ Die Tochter sprach von einer Zeit mit ihrem Vater im
Hospiz, die sie bis zum heutigen Tag geprägt habe.
In den ergänzenden Fragen vom Moderator Dr. Sitte gab es von
den professionellen Helfern jeweils einen Kernsatz:
Dr. Schiel: „Die Palliativstation im Klinikum ist eigentlich
eine Krankenhausstation, aber eigentlich auch nicht, eher mehr“.
W. Wanjek: „Die Rolle der Pflegekräfte ist gravierend, aber
die Rolle der Ehrenamtlichen ist ebenso wichtig, denn sie bringen Zeit und
Alltag mit.“
Dr. Fehrenbach: „Bei aller Professionalität von uns allen,
spielt Empathie und spielen Emotionen eine große Rolle.“
D. Pfeffermann: „Hospize sind gute Orte zum Leben und zum
Sterben“.
Abschließend konnte festgestellt werden, dass die geleistete hospizliche und palliative Beegleitung wohl klingt, weil durch eine entsprechende Sterbekultur der Tod und das Sterben aus der Tabuzone geholt wird und deutlich wird, dass diese Sterbekultur durch eine große Verantwortungskultur für Sterbende geprägt ist.
Der Hospiz-Förderverein „LebensWert“ Fulda e.V. präsentiert in Kooperation mit der Stadt Fulda im Vonderau Museum in Fulda die national und international viel beachtete Fotoausstellung über das Sterben
Schirmherr: Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld
Es gibt kein Leben ohne Tod. Diese einfache und doch so schwer fassbare Erkenntnis kann nicht verhindern, dass wir uns mit dem Gedanken an die eigene Endlichkeit schwer tun. Die Gewissheit, einmal nicht mehr zu sein, löst Angst aus. Sie macht uns einander fremd. Gleichzeitig ist der Tod jene Instanz, die uns alle verbindet, einander gleich werden lässt.
Der Fotograf Walter Schels, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Fotografen und die Journalistin Beate Lakotta baten unheilbar Kranke, sie in ihren letzten Tagen begleiten zu dürfen. Die meisten der Porträtierten haben ihre letzte Zeit in einem Hospiz verbracht.
Aus diesen Begegnungen entstanden einfühlsame Porträts von Menschen, die sich ihrer Nähe zum Tod sehr bewusst waren. Die großformatigen Schwarz-Weiß-Fotografien zeigen alte und junge Menschen, kurz vor und unmittelbar nach ihrem Tod. Die Doppelporträts strahlen jene Ruhe aus, die es braucht, um sich mit dem Sterben und der eigenen Sterblichkeit beschäftigen zu können. Es entstanden berührende Bilder, die nicht nur betroffen sondern auch hoffnungsvoll darüber machen, wie man die letzten Tage im Leben bewusst leben kann. Die Ausstellung berichtet von den Erfahrungen, Ängsten und Hoffnungen der Sterbenden und lässt sie noch einmal zu Wort kommen.
Beate Lakotta, geboren 1965, ist Buchautorin und Reporterin beim Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL.
Walter Schels, geboren 1936, wurde vor allem bekannt durch seine Charakterstudien von Menschen und Tieren. Für ihre 2003 im Spiegel veröffentlichte Reportage „Noch mal leben vor dem Tod“ wurden beide mit dem Hansel-Mieth-Preis für engagierte Reportage und dem Deutschen Sozialpreis der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege ausgezeichnet. Für die Porträts erhielt Walter Schels einen zweiten Preis beim Wettbewerb World Press Photo 2004
Die Ausstellung ist zu den üblichen Öffnungszeiten (Di – So von 10.00 -17.00 Uhr) zu sehen.
Eintritt 2,00 €
Während der Ausstellung hat der Hospiz-Förderverein „LebensWert“ Fulda e.V. kompetente und professionelle Gesprächspartner aus der hospizlichen, palliativen und seelsorgerischen Arbeit eingeladen. Sie stellen sich immer mittwochs (vom 30.09. bis 18.11.20) in der Zeit von 15.00 – 16.00 Uhr zum Gespräch zur Verfügung.
Darüber hinaus bietet der Hospiz-Förderverein ein umfangreiches und informatives Begleitprogramm an.
Der Hospiz-Förderverein Fulda e.V. verschiebt die geplante öffentliche Lesung mit Dörte Schipper am 16.03.20 auf unbestimmte Zeit. Der Grund ist der Coronavirus. Wir handeln nicht nur im Sinne des Gesundheitsschutzes für die möglichen Besucher, sondern auch wegen der möglichen Übertragung des Virus an Dritte, vielleicht sogar gesundheitlich geschwächte Personen und halten dies für eine gebotenen Entscheidung.