Archiv für den Monat: November 2017

KfD Eichenzell besucht das Hospiz St. Elisabeth

Anlass war das Frauenfrühstück Ende Oktober in der Pfarrei St. Peter und Paul in Eichenzell, an dem die stellvertretende Vorsitzende des Hospiz-Fördervereins, Silvia Hillenbrand, einen Vortrag über die hospizliche Arbeit gehalten hatte.

Wie die Vorsitzende Frau Kempf – Weiden mitteilte, hatten die Frauen der Kfd das gesamte Frühstück gesponsert und die Gäste zur einer Spende aufgerufen.

Beate Krenzer, die Gemeindereferentin, hatte die Idee, die Spendenübergabe mit einem Besuch im Hospiz St. Elisabeth zu verbinden. Als Gesprächspartner standen die Leiterin des Hospizes, Dagmar Pfeffermann, und der Leiter des ambulanten Hospizdienstes der Malteser, Wilfried Wanjek, sowie die beiden Vorstandsmitglieder Martin Hoogen und Silvia Hillenbrand zur Verfügung.

Vorankündigung – Vortrag von Otto Pötter: „Achtsam leben lernen, bevor alles zu viel wird“,

Fr. 24.11 – 14:30 – 16:00 Uhr im Hospizzentrum Fulda – Gerloser Weg 20

„Ich sehe was, was du nicht siehst…“, das weitet den Blick für mehr, für die kleinen, oft versteckten Dinge des Alltags, die wir in all unserer Geschäftigkeit häufig übersehen. Das Kleine hingegen groß erleben zu können, das lehrt uns die kontemplative Achtsamkeit; die einfachste Antistressmethode. Wir hingegen bedenken meist schon die nächsten Aufgaben und hegen allerlei realitätsferne Gedanken, statt jetzt ganz bei der Sache zu sein. Das macht „rappelig“, denn es schürt Ängste und Sorgen. Achtsamkeit hingegen ermöglicht durch Ruhe und Gelassenheit eine größere Effektivität der Alltagsbewältigung. Hierzu vermittelt der Vortrag gute Anregungen.

Herr Pötter ist ein bundesweit tätiger Dozent für logotherapeutische (sinnzentrierte) Persönlichkeitsentwicklung nach Viktor E. Frankl (siehe: www.otto-poetter.de). Er ist Verhaltenstherapeut und Autor des Buches: „Froh zu sein, bedarf es wenig“, erschienen im Aschendorff Verlag Münster. Der Vortragsinhalt ist für 2 Euro erhältlich.

Round Table und Old Tablers Fulda unterstützen Hospizförderverein Fulda mit 1.000 Euro

„Sterben an der Hand – nicht durch die Hand eines Menschen.“ – Über die Bedeutung der Hospizarbeit für Menschen in ihrer letzten Lebensphase und ihre Angehörigen informierten sich die Mitglieder der Serviceclubs Round Table und Old Tablers Fulda an einem bewegenden Abend mit Vertretern des Hospiz-Fördervereins Lebenswert Fulda e.V.. Dabei wurde die Bedeutung der sinnstiftenden Arbeit der Ehren- und Hauptamtlichen nicht nur für die Familien, sondern auch für die Gesellschaft deutlich. So entschieden sich die Clubs, diese Arbeit mit 1.000 Euro zu unterstützen. Zur Scheckübergabe trafen sich einige Mitglieder der Clubs zusammen mit Silvia Hillenbrand (3.v.l.) und Martin Hoogen (5.v.l.) aus dem Vorstand des Vereins. Der Betrag stammt aus einer Versteigerung im Juni, als mehrere befreundete Clubs aus Europa zu Gast in Fulda waren und eine Weste mit Pins und Ansteckern von örtlichen Clubs aus der ganzen Welt versteigert wurde. Einen neuen Besitzer fand die Weste schließlich in Belgien. Dadurch zeigen sich die Werte von Round Table:
Förderung der grenzenlosen Freundschaft in der Welt und Unterstützung derer, welche Hilfe in ihrem Alltag benötigen.

Grandioser Start der Soirée „Moment Mal“ des Hospiz-Förderverein Fulda mit dem Philosophen Dr. Christoph Quarch

Martin Hoogen, zweiter Vorsitzende des Hospiz-Förderverein Fulda „LebensWert“ begrüßte die zahlreichen Gäste im Rokokosaal des Palais Altenstein mit dem Zitat von Cicely Saunders, der Begründerin der modernen Hospizbewegung: „Du zählst für mich, weil du du bist. Und du wirst bis zum letzten Augenblick deines Lebens eine Bedeutung haben“. Damit eröffnete Hoogen die Premiere zur Soirée des Fördervereins „Moment Mal“, die in loser Folge Vorträge, Lesungen, Ausstellungen oder Konzerte anbieten wird. „Wir wollen Sterbekultur als einen Teil der Lebenskultur erkennbar machen und uns mit ersten und letzten Lebensmomenten beschäftigen und den vielen dazwischen.“

Zum Start dieser Reihe verstand es der weithin bekannte Philosoph Dr. Christoph Quarch mit seinem Vortrag „Der erfüllte Augenblick – was die Seele wirklich braucht“, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Dabei ging es um die Frage, was ein gutes Leben ist, wo der Unterschied zwischen Glück und Zufriedenheit liegt und was Erfüllung und Sinnhaftigkeit des Lebens tatsächlich bedeutet.

Der Mensch glaubt, so Quarch, er finde seine Erfüllung darin, glücklich zu sein und es liege an ihm, seines Glückes Schmied zu sein. Das aber sei ein Missverständnis, da selbstgemachtes Glück bestenfalls Zufriedenheit sei, Zufriedenheit aber nicht das ist, was Menschen wirklich erfüllt. Deshalb sei Zufriedenheit noch kein Indiz dafür, dass Menschen glücklich sind. Und wenn der World Happiness Report Deutschland auf Platz 16 innerhalb der Weltglücksländern sieht, entbinde das nicht von der Frage: „Wenn Medien und Glücksforscher so viel Aufhebens um das Glück machen, wie unglücklich müssen wir sein?“

In mehreren Schritten nahm Quarch seine Zuhörer mit ins Hier und Jetzt, denn „nur hier können wir die Erfüllung finden“. Das größte Hindernis auf dem Weg dorthin liege allerdings in unserem Kopf. Denn gemeinhin verstehe sich der Mensch der Gegenwart nach Maßgabe des Homo Oeconomicus, der sich Glück und Erfüllung davon verspricht, seine Bedürfnisse befriedigen zu können. „Welch ein Trugschluss“, so Quarch, „ist es zu glauben, Glück sei die Befriedigung unserer Bedürfnisse, oder wir seien durch unsere technischen Fähigkeiten in der Lage, das Glück herzustellen“. Der Mensch brauche daher ein besseres Menschenbild, „von dem wir hoffen können, dass wir nicht nur zufrieden sind, sondern ein erfülltes Leben führen, welches mit Sinn gefüllt ist.“

Tatsächlich nämlich gehe es dem Menschen nicht um Glück, sondern um die Erfahrung von Sinn. Und Sinn erschließe sich ihm immer in der Begegnung mir anderen. Sein Ratschlag: kreativ und schöpferisch tätig sein, miteinander kommunizieren, gegenwärtig und offen sein, wahrnehmen. „Der Augenblick höchster Präsenz im Hier und Jetzt ist die wichtigste Voraussetzung eines erfüllten Seins.“

Wer mit sich selber und der Welt übereinzustimme, wer seine Kraft aus Begegnungen mit anderen schöpfe, wer achtsam sei und hinhöre, der habe die größten Chancen frei von Berechnungen Kraft zu schöpfen und den Augenblick als erfüllt und sinnhaft zu erleben. „Viele dieser Augenblicke ergänzen sich zu einem erfüllten Leben“.

Michael Brand, Vorsitzender des Hospiz-Fördervereins, bedankte sich im Namen der Zuhörer für diesen beeindruckenden Vortrag: „Sie waren unser Erfüllungsgehilfe für einen erfüllten Abend“. Brand stellte anschließend die Bedeutung und Aufgaben des Hospiz Fördervereins vor.

Und wie erfüllt war der Abend für die Zuhörer? O-Ton eines Gastes:

„Ich habe einen Perspektivwechsel im Denken erlebt.“

Frau Fritz von der Rathausbuchhandlung rundete mit ihrem Büchertisch den Abend ab, sodass Prof. Quarch Bücher signieren und auf persönliche Anmerkungen eingehen konnte.

Freuten sich über einen mehr als gelungenen Abend v.l.n.r: Michael Brand (MdB) Dr. Christoph Quarch, Silvia Hillenbrand, Martin Hoogen